Außendienst im Finanzamt? Doch das gibt es!

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Und es ist super spannend!

Mein Name ist Laura, ich bin 26, und bin seit 2018 in der Betriebsprüfung im Finanzamt tätig. Ich habe mein duales Studium an der Steuerakademie in 2016 erfolgreich abgeschlossen und mich gefragt: Was nun? Welcher Bereich in der Finanzverwaltung hat Dich während des Studiums am meisten beeindruckt bzw. interessiert? Wo kannst Du Dir vorstellen Deine Fachkenntnisse am Besten einsetzen zu können und einen abwechslungsreichen Alltag zu haben? Für mich war eines klar, mein Traum ist es in den Außendienst – also in die Betriebsprüfung – zu gehen.

Aber was macht man da und wie komme ich da hin?

Das „Was macht man da“ habe ich schon während meiner Praxiszeit als Anwärterin kennengelernt: Die Kollegen und Kolleginnen (auch Prüfer genannt) fahren zu Betrieben um dort die Buchführung einzelner Jahre zu prüfen und kontrollieren dabei, ob der Steuerpflichtige (Betriebsinhaber*innen) die eingereichte Steuererklärung auch auf der Grundlage seiner geschäftlichen Bücher erstellt hat.

Nur Buchführung? Ist das nicht langweilig? Nein!

Es wird nicht nur die Buchführung überprüft, man besichtigt den Betrieb und wird mit dessen Strukturen vertraut. Auch den Chef, seine Mitarbeitenden und das evtl. vorhandene Steuerbüro lernt man kennen.

Als Betriebsprüfer lernt man natürlich dauerhaft neue Betriebe und Menschen kennen.

Ob es nun ein Handwerker, ein Versicherungsvertreter, ein Kfz-Händler, eine Ärztin oder eine ganz andere Berufsgruppe ist, es sind immer wieder neue Erfahrungen die man dabei sammelt. Neue Lebenssachverhalte mit immer anderen rechtlichen Prüfungsthemen.

Kommunikation ist das „A und O“ in der Betriebsprüfung, sowohl untereinander mit den Kollegen, als auch mit dem Steuerpflichtigen oder seinem Steuerberater. Erfahrungen austauschen und steuerrechtliche Themen konstruktiv diskutieren, so sieht der Alltag in der Betriebsprüfung aus. Erfahrene Kollegen*innen und Vorgesetzte helfen mir jede Prüfung mit einem zufriedenstellenden Ergebnis für alle Seiten zu beenden.

Natürlich gibt es im Außendienst auch Situationen in denen man ein „dickes Fell“ beweisen muss. Wenn zum Beispiel der Steuerpflichtige oder der Berater mal lauter werden oder man seine Rechtsauffassungen vor den Ansprechpersonen verteidigen muss. Man wird jedoch super auf all diese Dinge vorbereitet!

Und da sind wir schon bei dem „Wie komme Ich da hin“?

Um Betriebsprüfer*in zu werden, muss man mindestens 2 Jahre im Innendienst Erfahrungen sammeln und sich dann auf eine ausgeschriebene Stelle bewerben. Wenn man dann den Platz erhalten hat, beginnt eine zwei jährige Ausbildung (oder auch „Fortbildung“).

Man wird von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zu Betriebsprüfungen mitgenommen und kann Ihnen dabei über die Schulter gucken. In der Zeit lernt man viele neue Kolleg*innen kennen und man kriegt auf alle Fragen eine Antwort! Nebenbei erhält man hilfreiche Lehrgänge, welche für die Arbeit im Außendienst unverzichtbar sind. Vor allem Technikbegeisterte werden sich darüber freuen.

Danach bekommt man seine ersten „eigenen“ Fälle. Man fängt mit der Unterstützung der Vorgesetzten und der Hilfe seiner Kolleginnen und Kollegen an Betriebe zu prüfen.

Anschließend ist man „fertiger“ Betriebsprüfer.

Außerdem erhält man noch einen Lehrgang bei den Finanzämtern für Großbetriebsprüfung. Hier werden einem die Feinheiten der Betriebsprüfung beigebracht und rechtlich relevante Themen vertieft.

Bei einer Kommunikationsschulung lernt man, wie man mit verzwickten Situationen während der Prüfungen umgeht. Wie beispielsweise was passiert wenn Steuerpflichtige Ärger machen? Oder wie gehe ich damit um wenn andere schwierigere zwischenmenschliche Situationen entstehen?

Man merkt, dass auf einen Betriebsprüfer viele Herausforderungen warten. Aber gerade das ist es, was diesen Job so spannend macht! Denn was wäre ein Berufsleben ohne Herausforderung?

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