Mein Anfang in der Steuerakademie Rinteln

Duales StudiumDuales Studium

 

Endlich ist der August gekommen und für mich beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Das Abitur ist beendet und ich fange das duale Studium beim Finanzamt zur Diplom-Finanzwirtin an.

Nach zwei Tagen Einführungszeit im Finanzamt steht der erste Studienabschnitt in Rinteln an.

Die erste Fahrt nach Rinteln verlief zum Glück reibungslos. In Rinteln angekommen war ich aber etwas verunsichert. Die Wohnung hatte ich bereits im Januar besichtigt und auch den Mietvertrag unterschrieben. Das war aber schon ein halbes Jahr her und ich wusste auch nicht mehr so ganz genau wie das Haus aussieht. Prompt hatte ich mich auch versehen und stand vor einer falschen Haustür. Wie peinlich! Die Anwohnerin war aber sehr nett und konnte mir zum Glück sagen wo ich tatsächlich hin musste. Also bin ich zu dem richtigen Haus gefahren. Meine beiden neuen Mitbewohnerinnen waren bereits da und schienen auch ganz nett zu sein.

Die Wohnungen in Rinteln werden überwiegend möbliert vermietet. Also hatte ich von zu Hause erst einmal nur das Nötigste mitgenommen. Das war alles schnell ausgepackt und nun saß ich in meinem (noch fremden) Zimmer. Hier muss in den nächsten Wochen doch noch einiges mitgebracht werden, damit es einigermaßen gemütlich wird.

Am nächsten Morgen machte ich mich gemeinsam mit meinen neuen Mitbewohnerinnen auf den Weg zur Steuerakademie. Im Eingang hingen Zettel aus, aus denen hervor ging welchem Hörsaal man zugeordnet wurde und dabei stand noch eine Zahl. Der gesamte neue Jahrgang hat sich in der Aula versammelt und alle wurden auf ihre neuen Hörsäle verteilt. Dabei haben die Dozenten immer einen Buchstaben aufgerufen, der für den Hörsaal stand. Die entsprechenden Studierenden sind dann gemeinsam mit ihrem Dozenten in ihren Raum gegangen. Ich selbst wusste überhaupt nicht wohin ich gehen musste. Schließlich hatte ich mir nur eine Zahl gemerkt aber welcher Buchstabe gehört nun dazu? Als alle aufgeteilt waren blieb noch ein kleiner Rest über, dem es genauso ging wie mir. Noch einmal auf die Tafel am Eingang geschaut, habe ich meinen Hörsaal auch ziemlich schnell gefunden. Aber hoffentlich geht es in Zukunft für mich ohne so viele Missgeschicke weiter!

Den ersten Tag haben wir damit verbracht Organisatorisches zu erledigen und uns gegenseitig kennenzulernen. Wir haben uns alle auf Anhieb gut verstanden. Ein Hörsaal besteht aus ca. 25 Personen.

Danach war die Schonfrist aber um. Ab dem zweiten Tag wurde der Unterricht voll durchgezogen. Der Stundenplan wechselt täglich. Auf einer Internetseite können die Stundenpläne ca. zwei bis drei Wochen vorher nachgeguckt werden.

Am Anfang habe ich meine Tage gestaltet wie während des Abiturs auch: Vormittags war Unterricht und nachmittags habe ich zwar die nötigen Hausaufgaben gemacht aber danach hatte ich Freizeit. Nach zwei, drei Wochen habe ich allerdings gemerkt, dass das ganze Steuerrecht doch relativ kompliziert ist und ich so teilweise nicht mehr richtig im Unterricht mitkomme wie ich es gewohnt war. Das lag vielleicht auch daran, dass der Unterricht anders abgehalten wurde als man es aus der Schule kennt. Zu Beginn gab es im Unterricht ein Skript, das nach und nach in den Unterrichtsstunden weiter durch gearbeitet werden musste. Man musste viel, viel mehr selbst mit schreiben als ich es vorher kannte. Dabei blieb mir nicht immer die Zeit neben dem Schreiben auch gleichzeitig alles zu 100% Prozent aufzunehmen und sich gut zu merken. Also musste ich meine Lernmethode ändern und habe mich nachmittags auch mehr an meinen Schreibtisch gesetzt und gelernt.

Mein Alltag hatte sich also nach ein paar Wochen eingespielt: Vormittags war Unterricht, nachmittags habe ich gelernt (für meine vorherigen Lern-Verhältnisse war das ziemlich viel), abends habe ich mit meinen Mitbewohnerinnen gemeinsam zu Abend gegessen und den Abend hatte ich Freizeit. Diese lässt sich in Rinteln ganz gut gestalten, auch wenn es eine relativ kleine Stadt ist. Dienstags ist immer Kinotag. Der Eintritt für einen normalen Film kostet 4 Euro. Deswegen waren wir fast jeden Dienstag Abend im Kino zu finden. Mindestens einen anderen Tag die Woche ging es in eine Bar oder an die Weser in die Beachbar. Für Sportbegeisterte gibt es in Rinteln auch zwei Fitnessstudios. Man kann also neben der Steuerakademie auch einen guten Ausgleich für sich finden.

Ab Oktober wurde die Zeit in Rinteln stressiger, da ab nun die erste Klausurenphase anstand. Man hat gemerkt, dass alle etwas nervöser waren, weil man ja noch nicht weiss was auf einen zu kommt. Im Gegensatz zum Abitur waren die Klausuren in Rinteln mit extremen Zeitdruck verbunden. Man muss also ziemlich gut vorbereitet sein.

Nachdem die erste Klausurenphase überstanden war, hatte man nicht viel Zeit zum verschnaufen. Im Dezember wurden nämlich die Zwischenprüfungen geschrieben. Diese muss man bestehen, damit man sein duales Studium fortsetzen darf.

Die letzte Klausur abzugeben, war eine totale Erleichterung und Freude, denn nun war der erste Abschnitt in Rinteln geschafft! Nachmittags wurden alle Zelte wieder abgebrochen, man ist wieder nach Hause gefahren und hat erst einmal den wohlverdienten Weihnachtsurlaub genossen.

Im neuen Jahr wird es im Finanzamt mit dem ersten Praxisabschnitt weiter gehen.

Kommentare sind geschlossen.


Über diesen Blog

Du interessierst dich für die Arbeit in einem Finanzamt und weißt aber gar nicht so genau, was dort für Aufgaben auf dich zukommen?

Dann kann unser Blog Licht ins Dunkel bringen! Hier werden regelmäßig spannende Blogbeiträge veröffentlicht, in denen unsere Azubis, Studis und Mitarbeitenden interessante Informationen rund um all unsere Karrieremöglichkeiten vermitteln und aus ihrem Alltag berichten.

Viel Spaß beim Lesen!